Mission und Diakonie sind „durch den Auftrag Gottes geforderte Lebensäußerungen der Kirche und ihrer Gemeinden“, so heißt es in der Grundordnung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Wenn eine Kirche oder Gemeinde diese Aufgaben vor Ort und in der Welt nur halbherzig oder gar nicht mehr wahrnimmt, dann wird sie ihrem christlichen Auftrag und ihrer Berufung nicht mehr gerecht.
Jesus Christus, der Auferstandene, beruft und sendet die Apostel mit der Vollmacht aus, sein rettendes Evangelium zu predigen und in seinem Namen Sünden zu vergeben und zwar in aller Welt, bis an der Welt Ende. Dabei geht es nicht darum, dass die Apostel selbst die Welt retten müssten, sondern vielmehr den zu predigen, der die Erlösung der Welt vollbracht hat, „damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3, 16) Dies geschieht, wenn die Botschaft seiner Auferstehung und die Vergebung, die uns um Christi Willen geschenkt wird, in die Welt hinaus getragen und mit Wort und Tat bezeugt wird. Welch einen Segen und was für einen großen Schatz hat doch der HERR damit seiner Kirche auf Erden anvertraut!
Sind wir uns bewusst, dass auch wir zu dieser wunderbaren, heilvollen und wichtigen Aufgabe durch unsere Taufe berufen sind? Auch wenn die Sendung der Apostel mit einer besonderen Vollmacht und Verantwortung verbunden ist, so ist doch auch jeder Christ Kraft seiner Taufe dazu berufen, in seinem unmittelbaren Umfeld Jesus Christus als den auferstandenen Retter der Welt zu bezeugen.
Dabei sind wir nicht auf uns allein gestellt, sondern haben die feste Zusage, dass Christus bei uns ist „alle Tage, bis an der Welt Ende“ und uns der Heilige Geist die Worte eingeben wird, die wir reden sollen. Es geht auch nicht darum, Menschen mit schlauen Erklärungen und logischen Argumenten zu überzeugen, sondern zuallererst zu bekennen und zu bezeugen, was Christus an uns selbst getan hat.
Christus hat uns genau dazu versprochen: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein … bis an das Ende der Erde.“ (Apostelgeschichte 1, 8) Diese Kraft dürfen wir uns in unseren Gottesdiensten, an Gottes Altar und überall, wo wir uns um Gottes Wort sammeln, um darin Trost und Hilfe zu suchen, immer wieder fleißig schenken lassen. Hier erfahren wir SEINE Gegenwart und dürfen für unseren Glauben und unsere Mission auftanken.
Möge der Heilige Geist unsere Herzen entzünden, dass auch wir – erfüllt von der Freude des Ostergeschehens und die damit verbundene Aussicht auf Rettung dieser schuldverstrickten Welt – unseren wunderbaren göttlichen Auftrag in dieser Welt wahrnehmen und unseren Glauben an den Heiland Jesus Christus vor der Welt immer wieder gern und mit Freuden bezeugen.
Ihr / Euer Pfr. Tino Bahl