Liebe Gemeinde, liebe Leser!

Jesus Christus ist der Erste, der leiblich von den Toten auferstanden ist. Erst im Osterlicht seiner Auferstehung bekommt die Auferstehung der Christen überhaupt seinen Grund. Gegenstand aller Verkündigung ist darum die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, die wir jeden Sonntag, in jedem Gottesdienst feiern. Dieses Ereignis ist das Fundament des christlichen Glaubens, weil dieser Tatsache alles hängt.

Die Auferstehung Jesu Christi hat darum auch Folgen für unser Leben: Trauer über den Tod eines lieben Menschen oder die Angst vor Krisen und Katastrophen braucht uns nicht mehr in maßlose Traurigkeit und Verzweiflung zu stürzen. Natürlich darf ein Christ auch um seine Verstorbenen trauern und natürlich darf er sich über die Ungerechtigkeit in der Welt empören.

Jedoch wird er in Leid, Trauer und Schmerz immer wieder auf den schauen, der das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat: Jesus Christus. Mitten in den Ausweglosigkeiten unseres Lebens, zeigt er Wege, wie wir mit den Kräften der Vernichtung, die uns nach wie vor umgeben, umgehen können. Ihre Herrschaft ist durch die Auferstehung Christi, die wir zu Ostern feiern, zerbrochen. Nicht die Kräfte der Vernichtung und des Todes haben das letzte Wort, sondern Jesus Christus, der uns als der Auferstandene begegnet. ER, der von Gott mit neuem Leben erfüllt ist und dessen Leben kein Ende hat. Das Fest der Auferstehung, das die weltweite Christenheit zu Ostern feiert, ist darum das wichtigste, weil es das Herzstück des christlichen Glaubens ist.

Das Osterereignis sprengt unsere menschliche Erfahrung, weil Leid, Schmerz, Tränen und Tod noch in der Welt sind – wir sehen und erfahren das leider. Auch die Augenzeugen der Auferstehung Jesu werden mit dieser Wirklichkeit konfrontiert. So zweifeln auch damals manche unter den Jüngern. Nicht nur heute, sondern durch alle Zeiten hindurch scheint die leibliche Auferstehung Jesu Christi von den Toten ungeheuerlich und lässt sich nicht mit menschlicher Erfahrung vereinbaren.

Paulus antwortet denen, welche die Auferstehung der Toten ablehnen. Wenn es keine Auferstehung der Toten gäbe, dann wäre auch Jesus Christus nicht auferstanden. Wenn er nicht auferstanden wäre, dann wäre auch die Predigt, der Glaube und die Kirche sinnlos. Die Macht von Sünde, Tod und Teufel wären nicht gebannt. Ja hofften wir allein in diesem Leben auf Christus, so wären wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. (1. Korinther 15, 20)

Die leibliche Auferstehung Jesu Christi ist wirklich geschehen, darum werden auch alle daran Anteil haben, die in Jesus Christus gestorben sind. Unsrer Auferstehung geht voraus, dass der alte menschliche Leib vergeht – gesät wird verweslich – Doch diesen Leib wird Gott kraft seines Wortes ins Leben rufen und neu schaffen. In der Heiligen Taufe, wo der alte Mensch stirbt und der neue Mensch herauskommt und aufersteht, um in Gerechtigkeit und Reinheit vor Gott ewiglich zu leben, ist für uns diese neue Schöpfung angebrochen.

          So wünsche ich uns ein zuversichtliches und fröhliches Osterfest! Der Herr ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!

Ihr / Euer Pfr. Tino Bahl