Liebe Gemeinde, liebe Leser!

Wer in seinem Leben schon einmal eine Nachtwache halten musste, weiß wie lang und angespannt eine einzige Nacht sein kann und welche Erlösung der anbrechende Morgen mit sich bringt. Die Verantwortung und Anstrengung zum Beispiel auf den Schultern von Krankenschwestern, Ärzten, Polizisten, Feuerwehrmännern oder auch Soldaten, die nachts in ständiger Bereitschaft sein müssen, um im Ernstfall zum Schutz, zur Sicherheit und zur Hilfe für bedürftige Menschen da zu sein, nehmen wir in unsrer Gesellschaft jedenfalls nur selten oder eher am Rande wahr. Dabei hängt gerade von ihrer Bereitschaft und Wachsamkeit das Leben und die Rettung vieler Menschen ab.

Immer schon waren Menschen darauf angewiesen, dass gerade in der Nacht, wenn alle schliefen, Wächter die Aufgabe übernahmen, die Schlafenden bei Gefahr, plötzlichem Feuer oder Angriffen zu warnen. Wie sehnsüchtig mögen gerade diese Wächter das Licht des neuen Tages erwartet und erlösend empfunden haben, wenn die Last der Verantwortung mit der aufgehenden Sonne von ihnen abfiel?

Wenn wir hingegen von Schmerzen, Sorgen oder Ängste geplagt werden, dann können uns gerade diese Nächte auf leidvolle Weise unheimlich lang und einsam werden, weil wir keinen Schlaf finden und in dieser Zeit niemand da ist, mit dem wir unseren Kummer teilen oder zumindest davon abgelenkt werden. Zum einsamen Kummer kommt das Dunkel der Nacht, in der wir blind und angefochten nicht wissen und sehen, wo es lang geht oder was an Gefahren im Finstern lauert.

Der anbrechende Morgen kommt dann besonders für diese Menschen wie eine befreiende Erlösung, denn im Licht des Tages verschwinden die Schatten der Nacht und was uns umgibt wird sichtbar.

Gottes rettendes Eingreifen in diese Welt mit seinem Kommen in Christus macht uns sehend für seine Güte. Was uns in der Dunkelheit unseres Lebens ängstigt, wird durch sein Licht erhellt und kann uns in seiner Nähe nichts mehr anhaben. Christus spricht:

„Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“ (Johannes 12, 46)

Jesus Christus ist das Licht der Welt. Mit seiner Geburt, seinem Tod und seiner Auferstehung, hat Gott seine Verheißungen – seine angekündigte Hilfe für sein Volk – erfüllt. Christus ist das Licht, das jetzt in der Finsternis dieser Welt und über seiner Kirche scheint.

Wer auf IHN hofft und sehnsüchtig auf SEIN Wiederkommen wartet, der ist schon im Licht des anbrechenden Tages. Möge SEIN Licht auch das Dunkel unseres Leben immer wieder erleuchten und mit Hoffnung und Zuversicht erhellen.

Eine von SEINEM Licht erhellte und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen / Euch

Ihr / Euer Pfr. Tino Bahl