Liebe Gemeinde, liebe Leser!

Sorgen und Probleme kennt jeder von uns zur Genüge, aber wenn sie besonders groß sind und vielleicht sogar lange andauern und überhand nehmen, dann schlagen sie in Form von Traurigkeit auf unser Lebensgefühl.

Oft sind die Ursachen von Traurigkeit aber nicht nur große oder anhaltende Sorgen sondern Zukunftsängste und Zweifel an dem, was uns doch sonst Halt im Leben gibt. Anders ausgedrückt könnte man sagen: Traurig ist, wer die Hoffnung verloren hat. Und selbst mit und trotz unseres Glaubens können wir manchmal ganz schön traurig sein.

Ich frage mich dann schon manchmal, ob Gott mich in meiner Situation und die Anfechtung, die Probleme auf meinen Glauben haben, wirklich ernst nimmt? Wenn wir den ganze Vers zum Monatsspruch April lesen – mit dem die österliche Freudenzeit in diesem Jahr überschrieben ist – hören wir: „Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.“

Es ist also vorhergesagt, das wir auch als Christen trotz unseres Glaubens – vielleicht auch manchmal gerade um unseres Glaubens Willen traurig sein werden. Allzu oft sind wir ja für unsere Belastungen und Schwierigkeiten mitverantwortlich, weil wir selbst die Wege eingeschlagen haben, die hin und wieder als Sackgassen enden und aus denen wir aus eigener Kraft nicht mehr herausfinden. Hoffnungsvoll, tröstend und vor allem wegweisend ist aber gerade dann Gottes Zuspruch: „Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.“

Damit Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit aufhören und in Freude verwandelt werden, muss aber etwas passieren. Doch genau das ist längst am Ostermorgen geschehen. Zum Osterfest und an jedem Sonntag werden wir daran erinnert, dass der Grund zur Freude und Hoffnung auch für unser Leben schon längst gelegt ist. In Christi Auferstehung ist sein Sieg über den Tod und die Macht der Sünde sichtbar geworden.

Wer sich im Gottesdienst daran erinnern lässt, kann immer wieder erfahren, dass die Verwandlung von Traurigkeit in Freude tatsächlich auch erlebbar ist. Besonders die leidigen Sorgen des Lebens erscheinen in einem ganz anderen Licht, wenn sie gleich wie die Dunkelheit der aufgehenden Morgensonne weicht, von der Hoffnung auf die Auferstehung durchdrungen werden. Weil aber die Zweifel und Anfechtung im Glauben auf dieser Welt immer wieder kommen, ist es umso wichtiger, sich regelmäßig der siegreichen Auferstehung unseres Herrn Christus zu erinnern und zu vergewissern: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“ In dieser Gewissheit möge Christus auch Ihre/Deine Traurigkeit immer wieder in Freude und Hoffnung verwandeln!

Ein gesegnetes und fröhliches Osterfest wünscht,

Ihr/Euer Pfarrer Tino Bahl.